120000 auf einen Streich im Prater oder
Wienerwald Russische Saatkrähen verbringen ihren Winterurlaub am liebsten in der
österreichischen Hauptstadt (Paul Kreiner,
StuZ, Dez. 2000)
Jeden Morgen senken sich dunkle Schatten über Wien: heiser krächzende, kotende
Schwärme. Die Krähen sind wieder da, im Tausender- und Zehntausenderpack, Wien ist eines ihrer
liebsten Urlaubsziele. |
Natürlich sind die Grenzen
offen[,] und nicht einmal ein Jörg Haider könnte diese
Fremden aus Osteuropa zurückweisen: |
HS[,] und HS |
Zwischen 150 000 und 190 000 Saatkrähen sollen es
sein, die da jedes Jahr von Oktober bis März zum
Winterurlaub in Wien einfallen. |
HS, GS |
Sie kommen aus der Ukraine, aus
Weişrussland recht viel Genaueres weiş
man nicht. |
HS [SG, SG und SG] - HS |
Sie lieben es normalerweise, im
Massenquartier zu übernachten, an einem den ersten
Hügel zum Wienerwald beispielsweise oder auf den
gerade nicht blühenden Bäumen im Prater. |
HSƒ, ƒGS, SG oder SG |
Besonders gefragt ist das Klinikgelände
Steinhof, um die Jugendstilkirche von Otto Wagner
herum. |
HS, SG |
In den Bäumen dort hat man schon
einmal 120 000 auf einen Streich gezählt. |
HS |
Dieses
Jahr aber, sagt
Harald Krenn von der Wiener Uni, wohnen sie ziemlich
verstreut. |
ƒH-, HSƒ, -S |
Haben sie sich verkracht ? Verkrächzt ? Keiner
weiş, warum. |
HS ? SG=(hs)? HSƒ, ƒ(gs) |
Und sie wechseln die Quartiere: "Da schickt man einen hinaus zum
Zählen[,] und sie sind schon wieder weg." |
Und HS: HS[,] und HS |
Morgens, noch im
Halbdunkel, brechen sie
auf, und wenn die Schwärme übers Haus
ziehen, ist an Schlaf nicht mehr zu denken. |
H-, SG, -S, und GS, HS |
Warum muss man auch in der Einflugschneise
wohnen, da, Richtung
Schlosspark Schönbrunn ? |
HS, SG, SG ? |
Dessen weiträumiges Areal dient
den schwarzen Vögeln als eine der einträglichsten
Futterquellen. |
HS |
Was die Touristen nicht alles
wegwerfen ! |
GS ! ( semantisch + HS: Ausrufsatz: Es ist ein Wunder, ... ) |
Kein Mülleimer, der nicht von den
Krähen weiträumig gefleddert würde, keine wohlmeinende
Taubenfütterung, an der sie nicht - mit gröşerem Erfolg
als die eigentlich Bedachten - teilnähmen. |
(hs), GS, (hs), G - xSG - S |
Abends, wieder in der
Dämmerung, beginnt vor barocker Kulisse des Schauspiels
zweiter Teil: Sammlung und Abflug. |
H-, xSG, -S: SG und SG |
Wieder wirbeln schwarze Schwärme in weiten Schleifen über die Stadt;
und, zurück auf ihren angestammten
Bäumen, erzählen die Krähen
einander von den besten Futterstellen. |
HS; und, (gs)=xSG, HS |
Anders lässt es sich kaum
erklären, dass Kundige immer dieselben Plätze
anfliegen und
junge, unerfahrene Vögel im Lauf des Winters
zielgerichtet von der Peripherie ins Stadtzentrum
wechseln, von den Feldern und Müllkippen in die
Parks. |
HS, GS und GS [SG,SG], xSG [SG und SG] |
Harald Krenn sagt, die Krähen fräşen
alles, was einen genieşbaren Eindruck macht: von
Würmern und Mäusen angefangen über Meisenknödel
bis zu Picknickresten und Kaugummis. |
HSƒ, ƒHS, GS: xSG [SG und SG ... SG und SG] |
Und welche Schäden richten sie an ? |
Und HS |
"Na ja, wenn halt einer sein Auto
unter so einem Baum stehen lässt, ist es am nächsten
Tag gefleckt. Oder es berichten einzelne
Kleingärtner von herausgezogenen Blumenzwiebeln.
Aber sonst..." |
xSG, GS, HS. Oder HS. ... |
Was die Saatkrähen an Wien so
fasziniert, ist nicht geklärt. |
GSƒ, ƒHS |
Das Nahrungsangebot sicher, ferner die
Tatsache, dass es
sich um eine schneearme Region
handelt, der Boden also offen
ist für Pickereien. |
(hs), (hs)ƒ, ƒGS, S |
Wien jedenfalls gilt als "westlichstes"
Winterquartier, der Rest dieser Osteuropäer
bleibt in der ungarischen
Tiefebene hängen. |
HS, HS |
Und davon, dass "die Saatkrähe vor
einigen Jahrzehnten noch ein scheuer Wildvogel" war - wie Harald Gross vom Wiener Umweltamt anmerkt
-, ist weit und
breit nichts mehr zu spüren. |
Und H-, GS - GS - , -S |