Der historische Hintergrund

Der Zweite Weltkrieg

Konzentrationslager

Die NS-Prozesse

Die Auschwitz-Prozesse

Der Majdanek-Prozess

 


Der Zweite Weltkrieg

 

 

DATUM

EREIGNIS

 

 

 

1919

   

 

 

Januar

Beginn der Pariser Friedenskonferenz. Die Anführer des Spartakusaufstandes in Berlin, Karl Liebknecht and Rosa Luxemburg, werden von Freikorpsoffizieren ermordet. Die "Deutsche Arbeiterpartei" wird gebildet (1920 wird sie in "Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei" umbenannt).

 

 

 

Februar

Deutsche Nationalversammlung in Weimar wird abgehalten. Die Weimarer Republik wird gegründet.

 

 

 

März

Gründung der Komintern (Dritte Internationale) in Moskau.

 

 

 

 

Juni

Der Vertrag von Versailles wird unterzeichnet. Der Völkerbund tritt zusammen. Deutschland muss abrüsten, große Reparationszahlungen leisten und Territorien (u.a. Eupen-Malmedy, Moresnet, Elsass-Lothringen) abtreten. Die USA unterschreiben den Versailler Vertrag nicht, der amerikanische Isolationismus beginnt.

 

 

 

1920

 

 

 

 

April

Beginn des Russisch-Polnischen Krieges.

 

 

 

 

Juli

In Moskau findet der zweite Kongress der Komintern statt.

 

 

 

 

Oktober

Der Russisch-Polnische Krieg endet mit einem Sieg Polens.

 

 

 

 

November

Die letzten antikommunistischen Truppen verlassen Russland.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1921

 

 

 

 

 

 

Juli

Adolf Hitler wird Vorsitzender der Nationalsozialistischen Partei.

 

 

 

 

März

Nach der Abstimmung über den Verbleib von Oberschlesien kommt es zu blutigen deutsch-polnischen Auseinandersetzungen.

 

 

 

 

November

Gründung der Partito Nazionale Fascista unter Benito Mussolini.

 

 

 

 

November

Beginn der Washingtoner Konferenz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1922

 

 

 

 

 

 

 

 

Hyperinflation in Deutschland.

 

 

 

 

Oktober

Die Faschisten unter Benito Mussolini übernehmen die Macht in Italien ("Marsch auf Rom").

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1923

 

 

 

 

 

 

Januar

Französische und belgische Truppen besetzen das Ruhrgebiet bis 1925 wegen ausbleibender Reparationszahlungen.

 

 

 

 

September

General Primo de Rivera führt einen Putsch in Spanien an und errichtet eine Militärdiktatur.

 

 

 

 

November

Hitler-Putsch in München scheitert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1924

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Dawes-Plan regelt die deutsche Reparationszahlungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1925

 

 

 

 

 

 

Dezember

Der Locarnopakt wird abgeschlossen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1926

 

 

 

 

 

 

September

Deutschland tritt dem Völkerbund bei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1927

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Militärkommission der Alliierten in Deutschland wird aufgelöst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1928

 

 

 

 

 

 

August

15 Staaten unterzeichnen den Briand-Kellogg-Pakt, in dem der Krieg geächtet wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1929

 

 

 

 

 

 

25. Oktober

Der Börsenkrach in den USA führt zu einer weltweiten ökonomischen Krise.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1930

 

 

 

 

 

 

 

 

Der spanische General Primo de Rivera wird vom König entlassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1931

 

 

 

 

 

 

April

In Spanien entsteht die Zweite Republik.

 

 

 

 

September

Japanische Truppen besetzen die Mandschurei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1932

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Abrüstungskonferenz in Genf scheitert an den Forderungen von Frankreich (kollektive Sicherheit) und Deutschland (Gleichberechtigung).

 

 

 

 

Juli

Bei den Reichstagswahlen in Deutschland wird die NSDAP stärkste Partei in Deutschland.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1933

 

 

 

 

 

 

Januar

Adolf Hitler wird zum deutschen Reichskanzler ernannt ("Machtergreifung"). Franklin D. Roosevelt übernimmt das Amt des US-Präsidenten.

 

 

 

 

März

Bundeskanzler Engelbert Dollfuß hebt die österreichische Verfassung auf. Austritt Japans aus dem Völkerbund.

 

 

 

 

Juli

Vatikan schließt ein Konkordat mit den deutschen Nationalsozialisten.

 

 

 

 

Oktober

Deutschland tritt aus dem Völkerbund aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1934

 

 

 

 

 

 

Juni

Ernst Röhm und hohe Angehörige der SA werden verhaftet und hingerichtet (Röhm-Putsch). Deutschland und Polen schließen einen Nichtangriffspakt ab.

 

 

 

 

Juli

Der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß fällt einem nationalsozialistischen Putsch zum Opfer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1935

 

 

 

 

 

 

 

 

Saarland stimmt für einen Wiederanschluss an Deutschland.

 

 

 

 

September

Der deutsche Reichstag beschließt die Nürnberger Gesetze.

 

 

 

 

Oktober

Italien marschiert in Äthopien ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1936

 

 

 

 

 

 

Februar

Die Volksfront gewinnt die Wahlen in Frankreich.

 

 

 

 

März

Deutschland marschiert in das entmilitarisierte Rheinland ein und verstößt damit gegen den Versailler Vertrag und den Locarnopakt.

 

 

 

 

Juli

Nach einem Militärputsch beginnt der Spanische Bürgerkrieg. Abschluss des deutsch-britischen Flottenabkommens.

 

 

 

 

November

Die "Achse Berlin-Rom" (Mussolini) kennzeichnet die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1937

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche Bomber unterstützen die spanischen Nationalisten und zerstören Guernica.

 

 

 

 

Juli

Der Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke führt zum Ausbruch des Krieges zwischen Japan und China. Italien tritt aus dem Völkerbund aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1938

 

 

 

 

 

 

März

Anschluss Österreichs an Deutschland.

 

 

 

 

April

Die Volksfrontregierung in Frankreich scheitert. Edouard Daladier wird Ministerpräsident.

 

 

 

 

September

Das Münchner Abkommen (Höhepunkt der Appeasement-Politik) zwischen Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien ermöglicht den deutschen Einmarsch ins Sudetenland (Tschechoslowakei).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1939

 

 

 

 

 

 

März

Deutsche Truppen besetzen die Tschechoslowakei. Spanische Nationalisten marschieren in Madrid ein, der spanische Bürgerkrieg ist zu Ende. Großbritannien gibt eine Garantieerklärung für Polen ab.

 

 

 

 

Mai

Der "Stahlpakt" zwischen Italien und Deutschland tritt in Kraft.

 

 

 

 

August

Deutschland und die UdSSR unterzeichnen einen Nichtagriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt).

 

 

 

 

1. September

Der Einmarsch Deutschlands in Polen markiert den Beginn des Zweiten Weltkrieges.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Krieg

Mit dem Überfall auf Polen am 1.September 1939 löste Hitler den 2.Weltkrieg aus. Nach den Erfolgen gegen Dänemark und Norwegen, gegen die Niederlande, Belgien und Frankreich und auf dem Balkan stand Hitler auf den Höhepunkt seiner Macht und konnte sich, da nun die Gefahr eines Zweifrontenkrieges nicht mehr bestand, seinem eigentlichen Ziel, dem Eroberungs- und Vernichtungskrieg gegen den Osten und der Errichtung eines Großgermanischen Reiches, zuwenden. Am 22.Juni 1941 begann Hitler den Angriff auf die Sowjetunion; im Spätherbst 1941 geriet jedoch der deutsche Vormarsch ins Stocken, und mit der Kriegserklärung gegen die USA am 11.Dezember 1941 kam die entscheidende Wende. Im Sommer gelangen den deutschen Truppen noch einige Offensiverfolge; die endgültige Wende zugunsten der Anti-Hitler Koalition begann dann mit den verheerenden deutschen Niederlagen bei Stalingrad im Februar 1943 und endete mit dem militärischen und staatlichen Untergang des Deutschen Reiches.

Folgen des Krieges

Der 2. Weltkrieg war die größte Auseinandersetzung in der Mensch-

heitsgeschichte. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung aus 61 Ländern war daran unmittelbar beteiligt. Insgesamt standen 110 Mio. Menschen unter Waffen, davon über die Hälfte im Dienst der Sowjetunion, Deutschlands und der USA. Die jahrelangen Kämpfe hatten ungeheure Opfer gefordert und maßlose Zerstörungen mit sich gebracht. Weltweit schätzt man die Zahl der Toten auf ungefähr

60 Mio., darunter sechs Mio. Juden.

Das internationale Kräfteverhältnis verschob sich infolge des Krieges nachhaltig: Die Sowjetunion wurde neben den USA zur Welt-

macht. Die bisherigen Großmächte England, Frankreich, Deutsch-

land und Japan verloren an Bedeutung.

 


Konzentrationslager

(Abkürzung KZ)

KZ sind gefängnisähnliche Einrichtungen zur massenhaften Internierung von politisch und weltanschaulich missliebigen Personen.

KZ im modernen Sinn wurden erstmals um 1895 im revolutionären Kuba errichtet, wo die spanische Kolonialmacht etwa 400.000 Bauern in befestigten Lagern internierte, und um die Jahrhundertwende im Zuge des Burenkrieges als Massenlager für Gefangene diente. Am bekanntesten sind jedoch die unter der Herrschaft des 3. Reiches in Deutschland und Osteuropa errichteten KZ, die der planmäßigen Judenvernichtung dienten.

Konzentrationslager Auschwitz

Auschwitz war das größte nationalsozialistische KZ, ca. 60 km westlich von Krakau in Polen. Es wurde im Frühjahr 1940 auf Befehl von Heinrich Himmler errichtet und diente sowohl als Arbeitslager, als auch ab 1941 als Vernichtungslager. Geleitet wurde es nacheinander von den SS-Obersturmbannführern Rudolf Höss, Artur Liebehenschel und Richard Baer. Der Gesamtkomplex bestand aus drei Einzellagern. Das Stammlager (Auschwitz I) wurde zwischen Mai und Juli 1940 errichtet. Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) wurde 1941/42 etwa 3 km vom Stammlager entfernt errichtet; hier waren die meisten Gefangenen interniert. Auschwitz-Monowitz (Auschwitz III) wurde 1941 als Zwangsarbeitslager gebaut; dazu kamen noch 39 Außen- und Nebenlager. Eintreffende Häflinge wurden zunächst in Auschwitz II "selektiert": Wer nicht arbeitsfähig war, wurde in der Regel sofort in einer der vier als Duschräume getarnten Gaskammern Birkenaus ermordet. Eine weitere Gaskammer befand sich in Auschwitz I. In den Gaskammern konnten täglich mehrere tausend Menschen umgebracht werden.

Die arbeitsfähigen Gefangenen mussten für verschiedene deutsche Firmen, darunter ab Frühjahr 1941 für die IG Farben, bis zur völligen Erschöpfung arbeiten. Es gab kaum sanitäre Einrichtungen, die Nahrung war extrem knapp, die Häflinge magerten bis auf die Knochen ab, und Seuchen waren an der Tagesordnung.

Im November 1944 wurden angesichts der vorrückenden sowjetischen Truppen auf Befehl Himmlers die Vergasungen eingestellt und die Gaskammern und die dazugehörigen Krematorien gesprengt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren in Auschwitz bereits Millionen Menschen, vor allem Juden, -die Schätzungen reichen von 1,2 bis zu 4 Millionen - ermordet worden. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Lager. Das KZ Auschwitz ist heute Gedenkstätte; der Name Auschwitz wurde zum Symbol für den Völkermord an den Juden in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern.

Zum KZ Struthof-Natzweiler


Die NS-Prozesse

In NS-Prozessen wurde viel Material zutage gefördert, bei dem sich die deutsche Gesellschaft wie in einem schmerzhaften Brennspiegel wiederfand und dabei die später vielberufene „Banalität" der Täter entdeckte. Die juristische Aufarbeitung vermochte aber kaum einmal das Gefühl nachträglicher Gerechtigkeit zu erzeugen. Wenn überhaupt nach langwierigen Verfahren Urteile gefällt wurden, kam es zu Strafbemessungen, die oft genug als eine „Verhöhnung der Opfer" empfunden wurden. Gesellschaftliche Ursachen blieben in den Verfahren weitgehend ausgeblendet.


Die Auschwitz-Prozesse

In den Auschwitz-Prozessen wurde das Gesamtgeschehen der „Endlösung" anhand historischer Gutachten dargelegt. Zugleich schilderten die Zeugen erstmals vor einer breiten Öffentlich-

keit die an den Häftlingen begangenen Grausamkeiten und den genauen Vollzug der Vernichtung.


Der Majdanek-Prozess

Prozess am LG Düsseldorf von Hermine Ryan von Nov.1975-Juli1981. Hermine Ryan war 1942-1944 in führender Funktion im polnischen Konzentrationslager Majdanek als stellvertretende Schutzhaftlager-

führerin. Sie war dort für den Tod von 250000 Menschen mitverant-

wortlich, die auf brutalste Weise ums Leben kamen. Sie wurden vergast, erschossen, verbrannt, ertränkt, totgeschlagen und tot-

getreten. Ein Beispiel für Hermine Ryans Brutalität:

Als ein Vater versuchte seinen Sohn in einem Rucksack ins Lager zu schmuggeln, sah dies Hermine Ryan und peitschte so lange auf den Rucksack ein, bis nur noch ein Wimmern zu hören war. Dann zog sie das blutüberströmte Kind aus dem Rucksack und warf es auf den LKW, der Richtung Gaskammer fuhr.

Zum Prozess kam es, weil ein Reporter der N.Y.Times ihre Adresse herausfand und ein Interview mit ihr machte. Weil sie bei ihrer Einreise in die USA den Dienst am deutschen Volk unterschlug, wurde ihr die amerik. Staatsbürgerschaft entzogen. 1973 kam sie in Auslieferungshaft. Am 20.11.1973 begann der Prozess. Nach 474 Prozesstagen wurde das Urteil zehneinhalb Stunden lang verlesen. Sie bekam lebenslänglich. Ihre Haft saß sie im Mühlheimer FG ab, bevor sie dann 1996 durch den damaligen MP Rau entlassen wurde.

Eine Nachbarin sagte: "Ich wusste ja wer sie war. Die sah ja gar nicht aus wie ein Monster, was man immer über sie gelesen hat. Die war ganz normal.

Info KZ Majdanek

Konzentrations- und Vernichtungslager bei Lublin(Polen). 1941 ur-

sprünglich als Lager für sowjet. Kriegsgefangene errichtet, diente Es in der Folge der SS als Vernichtungslager. Insgesamt wurden dort 500000 Menschen getötet, 250000davon in Gaskammern. Heute ist Majdanek ein Museum und Gedenkstätte.

 

Parallelen der Prozesse von Hermine Ryan und Hanna

beide verhalten sich anfangs ruhig im Gerichtssaal, später widersprechen sie dann dem Richter in beiden Prozessen gibt es Mitangeklagte; bei Ryan 9, bei Hanna 5 es gibt keine genauen Zeugenaussagen beide bekommen lebenslänglich beide kapseln sich im Gefängnis von den Mitgefangenen ab und haben wenig Kontakt zur Außenwelt