Latein: Die Qual der Wahl

 


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"Kenntnisse bringen viele Vorteile"

Für das Latinum plädiert Wolfgang Lebek, Professor für Klassische Philologie an der Universität zu Köln.

KÖLNER STADT-ANZEIGER: Welchen Sinn macht es heute noch, Latein für Fächer wie Deutsch und Englisch zu lernen?

WOLFGANG LEBEK: Der Sinn besteht darin, dass man etwas anderes macht als das Minimum. Es ist kein Zufall, dass das Lateinische sich so lange gehalten hat. Latein ist das Element der Bildung aller früheren Jahrhunderte.

Latein nur wegen der Tradition?

LEBEK: Nein, Latein verschafft auch bis zu einem gewissen Grad die Befähigungen, die für das Ganze notwendig sind. Man kann vieles lesen, ohne Latein zu können - aber eben nicht alles. Außerdem ist das Lateinische etwas eminent Europäisches - denken Sie an die lateinische Schrift und den Kalender. Wer Latein beherrscht, hat die Möglichkeit erhalten, Europa zu verstehen.

Latein während des Studiums nachzuholen, verlängert die Studienzeit. Die soll doch verkürzt werden.

LEBEK: Ich gebe zu, dass das eine Belastung ist, aber man kann auch etwas gewinnen. Studenten bestätigen immer wieder, dass sie große Vorteile von den Lateinkenntnissen haben - vor allem in den Sprachen. Völlig unzeitgemäß wäre es, das einfach alles abzuwerfen.

Nicht überall wird Latein verlangt. Kein Problem für Sie?

LEBEK: Doch, ich halte die unterschiedlichen Regelungen in den Ländern für schädlich. Das Hauptproblem liegt aber in den Schulen. Sie informieren naiv und falsch und stehlen den Studierenden dadurch schöne Jahre.


 

 


 

 

                                                          

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