Wer sein Latinum in
kurzer Zeit erwerben möchte, sollte auch
Kompaktkurse in Betracht ziehen. Das Denken nehmen
einem jedoch auch die kommerziellen Institute nicht
ab.
Entschließt man sich
zu einem „Ferienintensivkursus zur Vorbereitung auf
das Latinum“ im Kardinal-von-Galen-Haus in
Cloppenburg, sollte man Ausdauer und genügend
Rückgrat mitbringen. Denn während des rund
achtwöchigen Kursus, bei dem die Teilnehmer vor Ort
in Einzelzimmern untergebracht werden, lernt man das
Lernen einmal völlig anders. Unterrichtet wird von
Montag bis Freitag vor- und nachmittags, an einigen
Tagen auch abends. Hausaufgaben gibt es zusätzlich
zu bewältigen. Jeden Samstag werden Klausuren zur
(eigenen) Überprüfung des Leistungsstands
geschrieben, der einzig freie Tag ist der Sonntag -
und auch den müssen die meisten zum Vokabelpauken
und Grammatikbüffeln dran geben. Wer die knapp 60
Tage Daueranspannung durchhält, legt schließlich
eine schriftliche und mündliche Prüfung vor einer
Kommission aus Studienräten örtlicher Schulen ab -
oft mit Erfolg, denn die Durchfallquote ist gering.
„Durchlauferhitzer“
nennen einige diesen oder ähnliche Kurse. Und
tatsächlich funktionieren die Kompaktseminare nach
der einfachen, aber wirkungsvollen Methode: Erwärmen
und schnell zum Kochen bringen - Lernen und
ständiges Wiederholen mit hohem Tempo in der Gruppe.
Für viele Studierende, denen es entweder an Zeit, an
Selbstdisziplin für die Universitäts-Kurse oder an
beidem, dafür aber nicht an Geld mangelt, stellen
die Crash-Kurse eine interessante Alternative auf
dem Weg zum Latinum dar. Außerdem greifen auf sie
viele Studenten zurück, die durch eine Prüfung
bereits durchgefallen sind - als letzten Strohhalm.
Während Kurse wie in Cloppenburg, bei denen man vor
Ort untergebracht und verpflegt wird, mit bis zu
2800 Mark zu Buche schlagen, gibt es auch deutlich
preiswertere Angebote, die „nur“ Unterricht bieten.
Ein entscheidender Vorteil gegenüber den
Universitäts-Kursen liegt darin, dass bei den
Privatinstituten in Kleingruppen unterrichtet wird,
intensivere persönliche Betreuung daher möglich ist.
In den Hörsälen drängeln sich dagegen an vielen
Hochschulen oft um die 200 Leute - mehrmaliges
Rückfragen ist da ausgeschlossen.
Eines jedoch sollte
sich jeder gewiss sein: Ums Lernen kommt man auch
bei den Intensivkursen nicht herum. Vokabeln, Zeiten
und Deklinationen müssen genauso gebüffelt werden
wie sonst auch, größere Ablenkungen wie etwa
Nebenjobs oder ausschweifende Unternehmungen mit
Freunden gefährden auch hier den Erfolg. Und wer
nach dem bestandenen Latinum nicht weiter am Ball
bleibt, vergisst das in der Kürze der Zeit Gelernte
deutlich schneller - ein weiterer Nebeneffekt, der
allerdings den meisten Betroffenen egal ist.
Nähere Informationen
über die Intensivkurse gibt es auf den jeweiligen
Internetseiten der Anbieter.