Curiaus dem Jahre 300 n.
Chr. stammt die Kurie, die man heute besichtigen kann. Der Vorgängerbau
war 283 n. Chr. niedergebrannt. Das kleine Gebäude neben der Curia wurde
als kleines Archiv genutzt. Die Curia und das Archiv waren an der
Vorderseite durch einen Säulengang verbunden. Im Verlauf der
Zeit ist die Curia viermal niedergebrannt. Die erste Curia, die Curia Hostilia -
benannt nach ihrem Erbauer
Tullus Hostilius - brannte im Jahre 80 v. Chr. aus, wurde von Sulla wieder
aufgebaut, stand aber kurz danach wieder in Flammen. Dann ergriff Caesar
die Initiative, eine neue Curia zu errichten, die Curia Julia. Caesar
gehörte zum Geschlecht der Julier. Weil zur Zeit von Caesars Tod die
Arbeiten noch nicht beendet waren, übernahm es Augustus das Werk zu
vollenden. Wieder fiel es den Flammen zum Opfer, und zwar 64 n. Chr. unter
Nero und noch einmal im Jahre 283 n. Chr. Die räumlichen Gestaltung der
Curia entsprach den Vorschriften von Vetruvius. Sie ist 27 Meter lang, 18
Meter bereit und 22½ Meter hoch. So entspricht die Breite 2/3 der Länge
und ihre Höhe halb so groß wie die Summe ihrer Länge und Breite. Über zweihundert Senatoren
konnten sich in der Curia versammeln, allerdings gab es mehr als
zweihundert Senatoren. Nicht alle Senatoren waren bei den Versammlungen
anwesend. Die Senatoren saßen auf Sitzreihen an den langen Seiten der
Curia. Heute ist der sog. 'plutei' von Trajan in der Curia aufgestellt.
Sie sind Bruchstücke der Brüstung der Rednertribüne, die vor der Curia
aufgebaut war. Auf den Steinen kann das Bild eines 'suovetaurile'
erkennen, einer Zeremonie, in deren Verlauf ein Schwein
(sus), ein Schaf (ovis) und ein Stier (taurus) geopfert wurden. Die
Bronzetüren der Curia sind Kopien der ursprünglichen Türen, die für den
Einsatz in christlicher Kirchen entfernt worden waren, so wie viele andere
Teile antiker Gebäude: Die Türen haben ihren neuen Platz im
Eingangsbereich der Kirche St. John Lateran gefunden .
Die Curia
heute. Vor der Curia ist das Comitium
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